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Die LWL-Klimaschutzstrategie und das Klimaschutzmonitoring

21.000 Mitarbeitende in über 200 Einrichtungen in ganz Westfalen-Lippe sind für den LWL tätig. Das bedeutet auch Verantwortung für das Klima.

Das Bild zeigt Symbole zum Energiesparen.

Klimaneutral bis 2030 – der LWL hat mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept (IKSK) seine Strategie für mehr Klimaschutz entwickelt.

Mit der richtigen Strategie auf dem Weg zur Klimaneutralität

Klimaschutz geht uns alle an! Der LWL trägt als Verband eine große Verantwortung für die Region, die Mitarbeitenden und das Klima. Der Klimaschutz ist dabei ein Transformationsprozess für den ganzen Verband – von der Verwaltungsspitze bis zu den einzelnen Mitarbeitenden.


Das Integrierte Klimaschutzkonzept

Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen, hat der LWL auf Basis der Daten aus dem Jahr 2019 erstmalig seine gesamten Treibhausgasemissionen bewertet und gemeinsam mit ausgewählten Piloteinrichtungen und Vertreterinnen bzw. Vertretern der Fachabteilungen einen Katalog von über 60 Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen entwickelt.

Die Ausrichtung der Maßnahmen ist vielfältig: Von der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes und dem Ausbau von Erneuerbaren Energien bis hin zum Nachhaltigen Einkauf und der Sensibilisierung der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.


Zum Integrierten Klimaschutzkonzept (IKSK)

Zum IKSK-Maßnahmenkatalog

Das Bild zeigt die Entwicklung der Jahrestemperatur in NRW bis 2024 in sogenannten Warming Stripes.

Das Klima-Monitoring des LWL

Unser Weg zur Klimaneutralität – transparent gemacht mit Bilanz und Indikatoren

Während die aktuelle Treibhausgasbilanz die Entwicklung der Gesamtemissionen des LWL dargestellt, zeigen aussagekräftige Klima-Indikatoren die Umsetzung in einzelnen Bereichen und ermöglichen eine spezifischere Analyse. So lässt sich die Entwicklung der im IKSK definierten Emissionskategorien Gebäude, Mobilität, Beschaffung, Ernährung und Abfall nachvollziehen. Einige Indikatoren basieren auf jährlich ermittelten Daten, andere liefern sogar aktuelle Echtzeitdaten.

Die Treibhausgasbilanz des LWL

Mit der LWL-Treibhausgasbilanz bewertet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe die Menge der jährlich ausgestoßenen Treibhausgasemissionen.

Zu den bewerteten Treibhausgasemissionen werden neben CO2 auch die Emissionen von Methan (CH4) und Lachgas (N2O) sowie die vorgelagerten Emissionen (Vorketten) berücksichtigt.

Die Treibhausgasbilanz des LWL wird in Anlehnung an das Greenhouse-Gas-Protokoll erstellt. Dabei werden die Emissionen des LWL nach festgelegten Kriterien bewertet.

Die LWL-Treibhausgasbilanz macht transparent, wie viele Emissionen durch den LWL und seine Einrichtungen entstehen. Die erste Bilanz erfolgte auf Basis des Jahres 2019. Die aktuelle Bilanz basiert auf den Daten von 2023,  wird künftig alle zwei Jahre fortgeschrieben und macht so die Fortschritte auf dem Weg zur Klimaneutralität sichtbar.

Die LWL-Emissionen nach dem Greenhouse-Gas-Protokoll

Das GHG-Protokoll ist ein international anerkannter Standard zur Erstellung von Treibhausgasbilanzen. Hierbei werden die Emissionen des LWL in drei unterschiedliche Scopes unterteilt.

Die Treibhausgasbilanz im Detail

Die Bewertung der Treibhausgasemissionen des LWL erfolgt nach dem Greenhouse-Gas-Protokoll (GHG).

Bei diesem internationalen Standard werden die Emissionen einer Organisation in drei Scopes eingeteilt: 

Unter Scope 1 werden alle direkten Emissionen bewertet. Dazu zählen die Emissionen aus der Verbrennung von fossilen Rohstoffen (Erdgas, Erdöl, Kraftstoffe).

Bei Scope 2 werden die indirekten Emissionen aus dem Einkauf von Strom und Wärme bewertet. Hierbei ist es entscheidend, welche Energieträger beispielsweise für die Fernwärme eingesetzt werden und ob konventionelle Energie oder Ökostrom eingekauft wird.

Scope 3 enthält alle indirekten Emissionen aus der Wertschöpfungskette. Darunter werden beispielsweise die Emissionen aus Herstellung und Transport eingekaufter Produkte, für die Abfallentsorgung oder für Dienstreisen zusammengefasst.

Die Treibhausgasemissionen des LWL im Detail

Für ein besseres Verständnis werden die Ergebnisse der Treibhausgasbilanz in LWL-spezifischen Emissionskategorien zusammengefasst.

Der LWL verursacht jährlich ca 56.700 Tonnen CO2e. Das entspricht laut Umweltbundesamt in etwa den Pro-Kopf-Emissionen von ca. 5.500 Bürgerinnen und Bürgern.

Mit der Aufteilung der Emissionen in LWL-spezifische Kategorien können gezielt Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen entwickelt werden.

Ausführliche Ergebnisse der Treibhausgasbilanz und der Stand der Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzepts werden im ⇗ LWL-Klimabericht ausführlich dargestellt.

Die Abbildung ist interaktiv: Entdecken Sie, was sich hinter jeder Emissionskategorie verbirgt.

Das Bild zeigt die Verteilung der Treibhausgasemissionen des LWL nach den Kategorien: Gebäude, Mobilität, Beschaffung, Ernährung und Abfall. Zwei Drittel der Treibhausgasemissionen entstehen durch die Bewirtschaftung der ca. 1.400 LWL-Gebäude, 80 Prozent davon in der Wärmeversorgung. Der Mobilitätsbereich verursacht ca. 11 Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen. Der Großteil entsteht durch die Beförderung der Schülerinnen und Schüler zu den LWL-Förderschulen. Die Emissionen des LWL-Fuhrparks liegen bei ca. 2.000 Tonnen im Jahr. In der Emissionskategorie Beschaffung entstehen umgerechnet 9 Prozent der LWL-THG-Emissionen. Die größten Emissionsverursacher liegen in den Bereichen Informationstechnik und Verbrauchsmaterialien. Im Bereich Ernährung entstehen ca. 70 Prozent der Emissionen durch die Beschaffung von Lebensmitteln, u.a. für die LWL-Kantinen. 30 Prozent der Emissionen sind der Speiseversorgung über extern beauftragte Dienstleister zuzuschreiben. Der Bereich Abfall erzeugt ungefähr genauso viele Emissionen wie der Beschaffungsbereich. Neben der Abfallvermeidung liegen die wichtigsten Hebel in der Förderung der Kreislaufwirtschaft (Wiederverwendung, Recycling).

Die Klima-Indikatoren des LWL

Die wichtigsten Klima- und Umweltindikatoren auf einen Blick: Klicken Sie auf die interaktive Grafik und lernen Sie mehr über den ökologischen Fußabdruck des LWL.

Die Grafik zeigt die Klimaindikatoren des LWL miteinander vernetzt. Der LWL hat über 1.000 Dienstfahrzeuge im Einsatz. Diese werden nach und nach elektrifiziert. 2023 wurden bereits über 700.000 km elektrisch zurückgelegt. Die Emissionen im Bereich Mobilität sanken dadurch um 16 %. Bis Ende 2024 wurden 2.284 Fahrräder über das sog. Dienstradleasing an LWL-Beschäftigte ausgegeben. Mehr Info: www.mobilitaet.lwl.org Über 75 % der Mitarbeitenden nutzen immer noch das Auto für den Weg zur Arbeit. Durch unterschiedliche Angebote versucht der LWL die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Mehr Info: www.mobilitaet.lwl.org 2023 betrug der Energieverbrauch des LWL 218 Mio. kWh. 80% fließen in die Wärmeversorgung. Das entspricht dem Jahresverbrauch von über 12.000 durchschnittlichen Haushalten. Gegenüber 1978 hat der LWL den Energieverbrauch bereits um 53% reduziert. Im Bereich Strom ist der LWL bereits nachhaltig: Durch Ökostrom und Eigenerzeugung aus BHKW und Photovoltaikanlagen ist der Stromverbrauch für lediglich 3% der Emissionen verantwortlich. 2023 produzierten die PV-Anlagen des LWL knapp 700.000 kWh Strom. Die LWL-Gebäude werden aktuell mit einem Mix aus Erdgas, meist in hocheffizienten BHKW (72%), Fernwärme (16%) und Erneuerbaren Energieträgern (Holzpellets 5%, Hackschnitzel 4%) beheizt. Zukünftig setzt der LWL verstärkt auf Wärmepumpen. Der LWL verbraucht jährlich knapp 690.000 m³ Wasser. Das entspricht dem Verbrauch von 3.740 Vier-Personen-Haushalten oder der Füllung von 3,8 Mio. Badewannen. Zur Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs setzt der LWL z.B. auf die Nutzung von Regenwasser. Der Beschaffungsbereich ist für ca. 9 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Der LWL setzt als großer Kommunalverband vermehrt auf eine nachhaltige Beschaffung von Waren- und Dienstleistungen. 44 % der Emissionen im Bereich Beschaffung entstehen durch die eingekaufte IT-Ausstattung und -Infrastruktur. Hier setzt der Verband auf GreenIT und die Nutzung von energiesparenden Geräten (wie z.B. ThinPC) oder die Virtualisierung der Serverlandschaft. Reinigungs- und Wäschereidienstleistungen sind für ca. 17 % der Beschaffungsemissionen verantwortlich. Neben der klassischen Gebäudereinigung werden jährlich über 1.900 Tonnen an Bettwäsche und anderen Textilien gereinigt. In den Kantinen und Betreuungseinrichtungen des LWL werden jährlich über 3.100 t Lebensmittel verarbeitet. Der Bereich Ernährung macht 7 % der Gesamt-Treibhausgasemissionen aus. Die meisten Emissionen entstehen durch Milchprodukte, Teig- und Süßwaren. Durch die Abfallentsorgung und -verwertung in den LWL-Einrichtungen entstehen jährlich ca. 3.450 Tonnen CO2e. Die meisten Emissionen werden durch Restabfälle (47 %) und Verpackungsmaterialien /Gelber Sack (39 %) verursacht. 1.000 ha Wald - die Waldfläche des LWL ist so groß wie 1.400 Fußballfelder. Diese wird nachhaltig bewirtschaftet. Die Klimaschutzleistung, also was die Bäume an CO2 binden, speichern oder ersetzen, liegt bei ca. 3.500 t CO2 im Jahr. Der LWL bewirtschaftet über 1,85 Mio. Quadratmeter Bruttogrundfläche (BGF) in ca. 1.400 Gebäuden. Über die Hälfte ist älter als 1970. 20% der Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Mit dem Umweltmanagementsystem EMAS verankert der LWL den Umwelt- und Klimaschutz in den täglichen Arbeitsabläufen auf Einrichtungsebene. Bereits 15 LWL-Organisationen mit 41 Standorten berichten jährlich über ihr erfolgreiches Umweltengagement.

Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Die Erstellung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes wurde im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Titel des Vorhabens: Integriertes Klimaschutzkonzept und Klimaschutzmanagement des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe - Anschlussvorhaben
Förderkennzeichnen: 67K13259-1
Laufzeit des Fördervorhabens: 01.11.2023 – 28.02.2027

Die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundes

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

Weitere Informationen zur Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) und den Förderbedingungen erhalten Sie unter: 


Das Förderprogramm wird von der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH betreut: 

Die BMWK-NKI-Logo-Kombination