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So engagieren sich unsere LWL-Mitarbeitenden für Klima und Umwelt

Hier finden Sie einige Geschichten zu dem Engagement unserer LWL-Mitarbeitenden. Lassen Sie sich inspirieren!

Joggen mal anders

Hier bekommt zur Arbeit laufen eine ganz neue Bedeutung

Sechs Kilometer. So kurz ist der Arbeitsweg von Nils Wehrenbrecht. Oder doch lang? Kommt vielleicht auf die Art und Weise an, wie man die Strecke zurücklegt – und die Person, die unterwegs ist!

„Ich jogge häufig zur Arbeit,“ grinst er. „Warum auch nicht?“ Sein Weg führt ihn durch ein Naturschutzgebiet, durch das er mit dem Auto nicht fahren könnte. „Die Anstrengung wird so gleich mehrfach belohnt. Außerdem komme ich wach beim Job an und kann mit dem guten Gefühl, mich schon bewegt zu haben, in meinen vollen Arbeitsalltag starten.

Die Dusche hier an meinem Arbeitsort macht es möglich!“ freut sich Nils Wehrenbrecht.

Und wenn es nicht die Füße sind, die ihn zur Arbeit bringen, dann ist es das Fahrrad bzw. eines seiner Fahrräder. Denn Nils Wehrenbrecht hat gleich zwei: ein E-Bike und ein Mountainbike. „Und wenn ich privat oder dienstlich längere Strecken zurücklegen muss, kombiniere ich den Weg mit der Bahn.“

Jährlich werden so 380 kg Treibhausgasemissionen eingespart.

Das Bild zeigt Nils Wehrenbrecht, der auf auf einer Treppe sitzt und die Wort-Bildmarke "Und ob das geht!" zwischen seinen Beinen hält.

Mit dem Fahrrad dreimal um die Welt

Oft bedeutet Wohnen auf dem Land, dass ein Auto unverzichtbar ist

Doch dass es auch anders geht, zeigt Stefan jeden Tag. Denn er und seine Familie besitzen kein Auto – und wohnen trotzdem auf dem Land.

„'Ach Sie sind das mit der blauen Regenjacke‘, hat mich letztens eine Frau auf dem Parkplatz des Baumarkts erkannt, als ich mein Rad mit den Einkäufen vollgeladen habe“, erzählt Stefan und fügt hinzu: „In Gesprächen, in denen es um Mobilität und Radfahren geht, wird man öfters erkannt. Man kennt sich!“. Seit 23 Jahren fährt Stefan, Leiter des LWL-Wohnverbundes Marl, nun schon mit dem Rad zur Arbeit. In dieser Zeit hat er von der Strecke her ungefähr dreimal die Welt umrundet.

Stefan ist mit seiner Familie bewusst aufs Land gezogen – ohne Auto. „Für uns war klar, dass wir mit den Kindern aus der Stadt rauswollen. Genauso klar war es, dass es eine gute Zug- und Fahrradanbindung geben muss, damit wir kein Auto brauchen. Es war ein großes Privileg, unseren Wohnort danach auszusuchen.“ Es zeigt ihm aber auch, dass eine klimafreundliche Mobilität auch auf dem Land möglich ist.

„Ein Leben ohne Auto erfordert mehr Planung. Das ist wahr. Allerdings bin ich jetzt auch bewusster unterwegs. Zum Beispiel überlege ich mir vor einer Fahrt in den Baumarkt ganz genau, was ich eigentlich alles brauche – um nicht mehrmals fahren zu müssen.“ Den Weg zur Arbeit legt er selbstverständlich auch mit dem Fahrrad zurück: „Ich denke nicht mehr groß über das Radfahren an sich nach. Egal ob es regnet oder die Sonne scheint. Ich fahre los. Die richtige Ausstattung wie Regenjacke oder Schuhüberzieher hilft.“ Was Stefan nicht mit dem Rad erledigen kann, zum Beispiel Dienstreisen, die ihn weiter weg führen, macht er stattdessen mit der Bahn – vom Dorfbahnhof aus.

Das Bild zeigt Stefan Rütsch in einer blauen Regenjacke und mit seinem Fahrrad.

Upcycling mit Herz – Die „Glücksspringer“ des LWL-Wohnverbundes Münster

Aus alten Stoffen entsteht neue Freude

Der LWL-Wohnverbund Münster setzt mit den „Glücks-springern“ ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung.

Die kleinen Stoffkängurus, jedes ein handgefertigtes Unikat, werden in der Tagesstruktur hergestellt und Pflegekindern geschenkt. Sie sollen den Kindern helfen, sich in ihrer neuen Familie einzuleben.

Ein besonderes Merkmal der Glücksspringer ist ihr Upcycling-Gedanke: Die Stoffe stammen aus Spenden des Second-Hand-Ladens des Wohnverbundes und erhalten so ein neues Leben. Dieses kreative Beispiel zeigt, wie Nachhaltigkeit und soziales Engagement Hand in Hand gehen können.

Frau Dörnemann: Die treibende Kraft hinter den Glücksspringern

Die Idee entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen Teresa Borgert vom Netzwerk Pflegefamilien und Inka Dörnemann, Leiterin der Tagesstruktur. Mit Begeisterung und Liebe zum Detail entwickelte Frau Dörnemann das Konzept, das Nachhaltigkeit mit einer sozialen Mission verbindet. „Ich freue mich, dass unsere Leistungsberechtigten stolz auf ihre Arbeit sein können und wir Pflegekindern mit den Glücksspringern ein Stück Geborgenheit schenken können“, sagt Dörnemann.

Die Glücksspringer stehen für Nachhaltigkeit, Individualität und Freude – ein Projekt, das berührt und inspiriert.

Mehr erfahren in den Videos (Verlinkung zu YouTube):

1. Ein Kuscheltier für Pflegekinder - "Glücksspringer"

2. Erklärfilm - Wie entsteht ein "Glücksspringer"

Mit dem Abspielen des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.

Das Bild zeigt Inka Dörnemann, die einige Stoffkängurus im Arm hält.

Eine Herzensangelegenheit

Björn Knemöller und sein Einsatz für den Klimaschutz

Klimaschutz beginnt im Alltag – und genau hier setzt Gesundheits- und Krankenpfleger Björn Knemöller aus der LWL-Klinik Lengerich an.

Als einer von über 20 ehrenamtlichen Energiebeauftragten achtet er in seinem Arbeitsbereich darauf, Ressourcen zu schonen und Energie einzusparen. Sein Engagement zeigt, wie jede und jeder Einzelne im beruflichen Alltag aktiv zum Klimaschutz beitragen kann.

Energiesparen im Klinikalltag

Ob laufende Toilettenspülungen, geöffnete Fenster bei aufgedrehter Heizung oder nicht heruntergefahrene Computer – Björn Knemöller handelt schnell, wenn er Optimierungsbedarf bemerkt. „Ich spreche die Kolleginnen und Kollegen freundlich darauf an, um Bewusstsein zu schaffen, ohne Kritik auszuüben. Das kommt gut an, besonders in der aktuellen Zeit, in der jedes Jahr wärmer als das vorherige und Energiesparen für alle präsenter ist“, erklärt der 53-Jährige.

Klimaschutz als Herzensangelegenheit

Bereits vor zehn Jahren übernahm Knemöller seine Rolle als Energiebeauftragter – aus Überzeugung. „Die Umwelt zu schützen, ist für mich eine Herzensangelegenheit“, sagt er. Das spiegelt sich auch in seinem Privatleben wider: Er kauft biologisch erzeugte Lebensmittel, fährt bei jedem Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit und engagiert sich in seiner Heimatgemeinde Tecklenburg. Als Imker und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz pflegt er Obstwiesen und fördert Kinder- und Jugendarbeit.

Nachhaltigkeit in der LWL-Klinik

Neben seinem Einsatz im Klinikalltag engagiert sich Knemöller im Arbeitskreis Umweltschutz der LWL-Klinik. Hier entwickeln Vertreterinnen und Vertreter aus allen Bereichen der Klinik – von der Verwaltung über die Küche bis hin zur Gärtnerei – gemeinsam Ideen, wie die Klinik noch nachhaltiger werden kann. Eine von Knemöllers Ideen: die Installation von Wasserspendern, die Einzelflaschen ersetzen. Diese Maßnahme hat nicht nur die CO₂‑Bilanz der Klinik verbessert, sondern auch Lieferwege reduziert.

Klimaschutz als Gemeinschaftsaufgabe

Für Björn Knemöller ist klar: „Jeder und jede Einzelne kann durch bewusstes Verhalten viel bewegen. Jede gesparte Kilowattstunde trägt zum Klimaschutz bei.“ Sein Tipp an Kolleginnen und Kollegen: Druckaufträge auf das Nötigste reduzieren und Unterlagen nach Möglichkeit digital bearbeiten. „Papier ist ein ressourcenintensives Produkt, dessen Herstellung viel Wasser, Holz und Energie benötigt.“

Mit seinem Einsatz zeigt Björn Knemöller, wie man berufliches Engagement und persönliches Handeln miteinander verbindet, um nachhaltig etwas zu verändern.

Das Bild zeigt eine Collage von Björn Knemöller vor einer Heizung und geöffnetem Fenster links und dem Klinik-Gebäude in Lengerich rechts.

Klimasensible Gestaltung von Ausstellungen

Vermeiden, reduzieren, wiederverwenden: Wie man eine Ausstellung klimasensibel gestaltet

Angesichts des Klimawandels stehen auch die LWL-Museen unter anderem vor der Herausforderung, CO2e-Emissionen einzusparen und ihre Ausstellungen nachhaltiger zu gestalten.

Hierfür werden in den Häusern verschiedene Wege und Konzepte erprobt. Stefanie Dowidat, Ausstellungsgestalterin im LWL-Museum für Archäologie und Kultur (LWL-MAK) in Herne, setzte sich dafür ein, dass Museen als kulturelle Einrichtungen ihre Verantwortung wahrnehmen und durch klimasensible Ausstellungen einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten.

Innovative Maßnahmen im LWL-Museum für Archäologie und Kultur

In der Ausstellung ⇗ "Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten", die von September 2023 bis August 2024 im LWL-MAK stattfand, hat Stefanie Dowidat innovative Maßnahmen eingeführt, um die Umweltbelastung zu minimieren. Die Ausstellung wurde im Rahmen des Programms „Zer0- klimaneutrale Kunst- und Kulturprojekte“ der Kulturstiftung des Bundes gefördert. Es erfolgte dabei erstmalig die CO2e-Berechnung einer Ausstellung. Bereits jetzt und künftig wird bei der Konzeption neuer Ausstellungen darauf geachtet, dass Materialien und Exponate nach Ende einer Ausstellung weiter genutzt oder an andere Museen weitergegeben werden können. Grundsätzlich setzt Dowidat auf wiederverwendbare Bauten und Materialien sowie auf energieeffiziente Technik bei Beleuchtung und Medien. Sie leiht Requisiten für die Ausstellung aus und verzichtet bewusst auf umweltschädliche Stoffe. Ein weiteres Beispiel sind der Einsatz recycelter Materialien wie Wabenkartonplatten, die als Teil einer Kreislaufwirtschaft am Ende ihrer Laufzeit ebenso wieder sortenrein recycelt werden können. Neu ausprobiert wurden biobasierte Materialien wie Myzel, ein Pilz, der beispielsweise auf Stroh gedeiht und zu einer stabilen Struktur wachsen kann. Auch beim Transport der Exponate achtet das Ausstellungsteam darauf, möglichst viele Ressourcen und CO2e-Emissionen zu sparen.

Wissen und Best Practices teilen

Durch diese Neuerungen zeigt Stefanie Dowidat, wie Museen ihre Ausstellungen umweltfreundlicher gestalten können, ohne dabei auf Qualität und ein gelungenes Besuchererlebnis zu verzichten. Ihre Arbeit im LWL dient als Vorbild für andere kulturelle Einrichtungen, die ebenfalls einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten. Das LWL-MAK versteht unter nachhaltiger Arbeit auch den Austausch von Wissen und Best Practices zur Förderung klimasensibler Museumsarbeit. Dazu gehört der stetige Austausch mit den anderen LWL-Museen und LWL-Kulturdiensten. Die Erkenntnisse aus dem Ausstellungsprozess wurden zudem auf der Jahrestagung des Deutschen Museumsbundes geteilt und im Rahmen der initiierten Tagung „Kultur wirkt! Museen und nachhaltiges Handeln“ im LWL-MAK vertieft.

Weitere Einblicke im Vlog

Auch wenn Stefanie Dowidat nicht mehr beim LWL tätig ist, bleiben ihre Erfahrungen ein Beitrag zur klimasensiblen Museumsarbeit. In einem Vlog auf YouTube gibt sie Landesdirektor Dr. Georg Lunemann spannende Einblicke in nachhaltige Praktiken und Herausforderungen der Ausstellungsgestaltung. Der Vlog bietet Inspiration und konkrete Ideen für umweltfreundliche Projekte im Kulturbereich: ⇗ youtu.be/kMhxUK1Um2g

Das Bild zeigt einen Blick in die Ausstellung "Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten".